Nunmehr ist die CAD/CAM Technologie in rasantester Entwicklung und der 3D-Druck liebäugelt von Anbeginn an mit den vielen individuellen zahntechnischen Herausforderungen.
„Zahnärzte treiben den 3D-Druck: Weil immer mehr Labore auf Zahnersatz aus dem Printer setzen, wird die Branche in den kommenden zehn Jahren um fünfhundert Prozent wachsen. Das sagt eine neue Studie des Marktforschungsinstitutes IDTechEx.“
Quelle: www.finanzen100.de
„Das Marktforschungsunternehmen IDC hat Zahlen zur Marktentwicklung der 3D-Drucker herausgegeben. Den Prognosen zufolge werden die weltweiten Ausgaben zum 3D-Druck bis 2020 auf 35,4 Milliarden US-Dollar steigen. Der weltweite Umsatz mit 3D-Druckern und 3D-Druck-Dienstleistungen würde sich damit in den kommenden 4 Jahren verdoppeln.“
Quelle: www.3Dgrenzenlos
Auf dem Zahntechnikerkongress 2017 in Nürtingen (Deutschland) hat Prof. von See (Spezialist für neue Technologien an der DPU in Krems) berichtet, dass auf der größten Dentalmesse der Welt, der IDS in Köln, im Jahre 2015 zwei Anbieter 3D-Drucker präsentiert haben, 2017 waren es zwei, die dies nicht taten.
Und so fasst Bundesinnungsmeister Richard Koffu in der österreichischen Zahntechnikerzeitschrift generell zusammen:
„Zahntechniker werden ihren Job in Zukunft nicht mehr ohne Kenntnisse digitaler Technologien ausführen können. Und nur Betriebe, die jetzt rechtzeitig aufrüsten und digitales Arbeiten in ihren Labors integrieren, werden weiter bestehen können.“
Quelle: „rot&weiß“ 11.Jahrgang 1/2017
Der 3D-Druck für die Anwendung in der Zahntechnik entwickelt sich ebenso rasant, wie die Weiterentwicklung in der CAM-Technologie (Laser-sintern und -milling) und der CAD-Software. Hier ist data-fusion das Schlagwort. Dabei wird ein Datensatz mit einem oder mehreren anderen (bspw. dreidimensionalen Röntgenaufnahmen wie CT oder DVT, oder mit Gesichts-Scans) verbunden. Umfangreiche neue Diagnose- und Planungsmöglichkeiten werden sich entwickeln.
Neue Materialien wie Glas- und Hybridkeramik werden für immer längere Haltbarkeit und bessere Biokompatibilität entwickelt und revolutionieren ganz nebenbei das optische Erscheinungsbild von Zahnersatz. Aber auch bei bereits eingeführten CAD/CAM tauglichen Rohstoffen wird fleißig weiterentwickelt. Beispielsweise sei hier das Zirkon genannt, das von einer Vielzahl von Herstellern u.a. durch unterschiedliche Mengenbeigaben von Yttrium diversifiziert wird. Gleichzeitig ermöglichen neuentwickelte Zirkonverbindungen, sogenannte „Multilayer“ solide monolytische, vollanatomische Arbeiten, die die Gefahr von Chipping, dem Absplittern winziger Teilchen, ausschließen.
Die Werkstoffe für den 3D-Druck hingegen sind derzeit noch nicht 100% MDR („Medical Device Regulation“ gem. geltendem Medizinproduktegesetz) konform, die Anwendung daher auf zahntechnische Hilfsmittel (wie Modelle, auf denen Kronen etc. geformt werden) oder Schienen, die bis zu max. 12 Stunden im Mund getragen werden dürfen, beschränkt. Auch hier ist zu erwarten, dass zusätzliche bzw. verbesserte Rohstoffe in den nächsten Jahren auf den Markt kommen werden.
Im CAD/CAM Bereich erobern die neue Materialien/Werkstoffe den Markt und ermöglichen für jede noch so spezifische Indikation, nahezu jeden Einzelfall, die Chance den idealen Rohstoff für den perfekten Zahnersatz zu finden.
Die Vielfalt des Angebotes zu kennen und das Wissen um die Indikationstauglichkeit, sowie das Können daraus werkstoffadäquat eine meisterliche Lösung anzubieten, darin sieht Dentoral 4.0. auch künftig die größte Herausforderung in unserem Beruf.
Schlussendlich geht es um die bestmögliche prothetische Versorgung der Patienten, um zufrieden lachende und zahlungsfreudige Patienten!
Entwicklungen kommender Jahre
– CAD/CAM gefertigte Totalprothesen
Sie sind noch in der Entwicklungsphase. Mit der Produktionsreife rechnet der Unternehmensgründer in den nächsten 1-2 Jahren.
Studien der Innsbrucker Universitätszahnklinik belegen bereits, dass sowohl der Sitz der CAD/CAM Totalprothese als auch die Oberflächenstruktur der Prothesenbasis einer konventionell Gefertigten überlegen ist und daher einen hohen Patientenvorteil aufweist.
– 3D-Druck
Aufgrund der aktuellen Materialeinschränkung derzeit nur für die individuelle Produktion von Schienen (nach Regulierungen, für Sportler und Schnarcher sowie Bruxismuspatienten oder als „Halterung“ für die Dauer des Bleaching) und zahntechnische Hilfsmittel wie Modelle, Bohrschablonen, Löffel geeignet. In naher Zukunft erwartet Dentoral 4.0 bereits eine Eignung zur Produktion von Basen für die Totalprothetik.
3D-Druck Modelle, auf Basis intraoraler Scans, ermöglichen auch im Full-Digital-Workflow individuelle Schichtungen von Kronen, Brücken und Veneers.
Bohrschablonen für eine gezielte Implantation, sowie individuelle Löffel sind ein weiteres Fertigungsspektrum für den 3D-Druck und bieten Patient und Zahnarzt eine schmerzfreie und komplikationslose Sitzung.
Die meisten Zahntechniker stehen dieser Technologie skeptisch gegenüber, u.a. auch da die angebotenen Werkstoffe noch nicht zu 100% MDR konform sind. Der Firmengründer hingegen sieht die 3D-Druck Produktionsweise als zukunftsweisend und verfolgt gespannt die Weiterentwicklung in den kommenden Monaten.